
Bürgerverein Kall e.V.
Allgemeine Informationen
Gegründet |
11. Mai 1984 |
Einweihung der Bürgerhalle |
28. Mai 1987 |
Vereinszweck |
Betrieb, Unterhaltung und Vermietung der Bürgerhalle |
Vorstand |
Helmut Weiler (Vorsitzender) Bert Spilles (stellv.Vorsitzender) Gottfried Schnitzler (Schatzmeister) Alois Poth (Schriftführer) Uwe Schubinski (Beisitzer) Peter Berbuir (Beisitzer) Lukas Müller (Beisitzer) |
31 Jahre und noch topfit
Nur das Dach der Bürgerhalle bedarf einer Sanierung – Der große Saal bietet beste Voraussetzungen zum Feiern – Vorteile für Mitglieder – Schnitzler: "Leider sind Vermietungen rückläufig"
Kall – "Die Kaller Bürgerhalle ist zwar schon 31 Jahre alt, aber immer noch in einem Top-Zustand", berichtet Gottfried Schnitzler, der Schatzmeister des Kaller Bürgervereins (BV), der auf bereits sein 34jähriges Bestehen zurückblicken kann. Lediglich das sanierungsbedürftige Dach mache dem Verein Sorge, weil die Eternitabdeckung schadhaft sei und bald erneuert werden müsse. Dabei, so der BV-Vorsitzender Helmut Weiler, hoffe der Verein auf die Hilfe der Gemeinde Kall.
Mit der Gemeinde Kall hat der Bürgerverein im Jahr 2008 den seit 1985 bestehenden Nutzungsvertrag für die Halle bis zum Jahr 2045 verlängert. Das heißt, dass der Verein die Halle, deren Bau 1985 mit einer 80prozentigen Landesförderung bedacht wurde, bis dahin weiter vermietet, bewirtschaftet und unterhält.
Zwar stehe der Bürgerverein finanziell auf gesunden Füßen, aber über Rücklagen, die für größere Reparaturarbeiten wie die jetzt anstehende Erneuerung der Dachabdeckung verfüge der Verein nicht. Leider, so Gottfried Schnitzler, seien in den letzten beiden Jahren auch die Vermietungen der Halle rückläufig. Sei die Halle in früheren Zeiten jährlich 25 bis 30 Mal angemietet worden, so hätten in den letzten beiden Jahren nur noch rund 20 Feste dort stattgefunden.
Dabei eigene sich die 1987 eingeweihte Halle bestens für private Hochzeitsfeiern mit 300 bis 400 Gästen. Doch leider seien auch diese Veranstaltungen weniger geworden. Schnitzler. "Das macht sich natürlich auch wirtschaftlich bemerkbar". Mit der sinkenden Zahl der Vermietungen verringere sich zwangsläufig auch der Bierverkauf. Deshalb sei es Bestreben des Bürgervereins, Wege zu finden, die Halle besser zu vermarkten.
Das, so Vorsitzender Helmut Weiler, könne zum Beispiel durch eine werbewirksame Internet-Präsentation geschehen. Dafür sei der Verein derzeit auf der Suche nach einer sachkundigen Person suche, die einen Internetauftritt des Bürgervereins einrichte und anschließend betreue.
Die Bürgerhalle mit einer professionellen Theken- und Schankanlage bietet reichlich Platz zum Feiern. Bei Veranstaltungen mit Tisch- und Stuhlreihen passen locker 420 Leute in den großen Saal, bei Festen mit Stehtischen ist sogar Platz für 650 Personen. Und auch bei den Vermietungspreisen komme man den Nutzern entgegen, wobei sich eine Mitgliedschaft im Bürgerverein auszahle.
Für Kaller Vereine, die BV-Mitglieder seien, betrage die Hallenmiete pro Veranstaltung 150 Euro, für Nichtmitglieds-Vereine 200 Euro. Separat berechnet werden natürlich die Nebenkosten für Reinigung, Strom, Wasser und Gas. 475 Euro werden bei großen Privatfeiern, gewerblichen Festen oder großen Veranstaltungen mit erhöhtem Lärmpotenzial erhoben.
Ansprechpartner für allgemeine Fragen und Abschlüsse von Nutzungsverträgen ist BV-Schriftführer Alois Poth, der unter der Mobil-Rufnummer 0152-27 75 87 50 erreichbar ist. Für Fragen der Geschäftsführung und Rechnungslegung stehen Schatzmeister Gottfried Schnitzler (Tel: 02441-66 11) sowie Vorsitzender Helmut Weiler (02441-5178) zur Verfügung.
(Reiner Züll)
Geschichte
Damals beispielhaft in NRW
Für den Bau und die Bewirtschaftung der Kaller Bürgerhalle wurde 1984 ein Trägerverein gegründet – Das Pilotprojekt des Landes wurde mit 800.000 D-Mark gefördert – Minister Zöpel kam zur Einweihung – Helmut Weiler seit 30 Jahren Vorsitzender
Kall - Die Bürgerhalle in der Auelstraße in Kall wurde 1986 als NRW-Pilotprojekt "Bürgerhaus Kall" gebaut und deshalb mit einer 80-prozentigen Landesförderung von rund 800.000 DM bedacht. Bei einer geschätzten Bausumme von einer Millionen DM musste der Bürgerverein damals allerdings den Riesenbetrag von 200.000 DM durch Spenden und Eigenleistungen aufbringen.
Das Projekt "Bürgerhaus" war 1980 noch eine Vision, als der damalige Ortsvorsteher Hermann Josef Logen mit Bürgermeister Werner Schumacher, dem Gemeindedirektor Friedrich Josef Laux, dem Architekten Willi Schick sowie einigen Ratsmitgliedern und Kaller Bürgern die Idee verfolgten, die Voraussetzungen für den Bau einer großen Mehrzweckhalle zu schaffen. Ziel der Idee sollte sein, das die Gemeinde Kall weder durch den Bau des Bürgerhauses sowie dessen Unterhaltung nicht belastet werden sollte.
Somit wurde das Millionen-Vorhaben nur möglich, wenn seitens des Landes eine Förderung von 80 Prozent bereits gestellt werde und ein Trägerverein die Restfinanzierung in Höhe von 200.000 D-Mark, sowie die Bewirtschaftung und Unterhaltung des Hauses übernehme. Mit großem Engagement rührte Ortsvorsteher Hermann Josef Logen über Jahre hinweg die Werbetrommel für das Projekt und sammelte Spenden. Die Kaller Industrie, die Banken und Gewerbetreibende, die Pfarrgemeinde St. Nikolaus sowie viele Vereine und Bürger trugen durch großzügige Spenden dazu bei, dass sich ein stattlicher Betrag auf den Spendenkonto ansammelte.
"Die Vorstellung, dass ein Verein ein Bürgerhaus bauen und anschließend auch unterhalten solle, war ein etwas abenteuerlicher Gedanke, denn sowas hatte es bisher noch nicht gegeben", schrieb der Chronist Kurt Krummeich 1997 anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Bürgerhalle.
Die Vergabe von Fördermitteln des Landes an einen Verein hatte es vor den Kaller Pilotprojekt ebenfalls noch nicht gegeben.
Getreu dem Motto "Nichts ist unmöglich" gründete sich am 11. Mai 1984 ein Trägerverein, obwohl zu diesem Zeitpunkt nicht absehbar war, ob das Projekt Bürgerhaus überhaupt realisiert werden könne. Bei dieser Versammlung imm Saal Gier stellte Hubert Büth das Bürgerhallen-Projekt sowie einen Satzungsentwurf vor. Schließlich gründeten 42 Kaller Bürger den "Bürgerverein Kall e.V." und wählten Hubert Büth zum ersten Vorsitzenden. Stellvertreter wurde Helmut Weiler. Zum Schatzmeister wurde Hermann-Josef Logen gewählt, Schriftführer wurde Christian Engels. Inge Rikenbrauk, Heinz Peter Handwerk, Horst Klinkhammer und Willi Schibilla wurden Beisitzer.
Mit Architekt Willi Schick wurden die Planung der Bürgerhalle und das Konzept der Unterhaltung forciert. Unter dem damaligen Städtebau-Minister Professor Dr. Christoph Zöpel wurde Bau und Unterhaltung durch einen Verein als "Pilotprojet" behandelt. Bei zahlreichen Gesprächen mit der Landesregierung in Düsseldorf und beim Regierungspräsident (RP) in Köln leistete der Landtagsabgeordnete und Bürgermeister Werner Schumacher tatkräftige Unterstützung.
Am 29. Januar 1985 wurde bei RP in Köln der offizielle Antrag eine 80-prozentige Förderung durch das Land gestellt, schon fünf Monate später, am 21. Juni 1985, ging der Zuwendungsbescheid ein: Das Land förderte das Projekt "Bürgerhalle" mit den beantragten 80 Prozent. Alle Mühen hatten sich gelohnt und über einem Artikel der Kölnischen Rundschau stand als Überschrift zu lesen "Das Kunststück von Kall".
Am 1. Juli 1986 wurde die Baugenehmigung für die Halle erteilt, mit deren Bau noch im gleichen Monat begonnen wurde. Bereits am 22. November 1986 konnte das Richtfest gefeiert werden. Der große Tag der Einweihung fand am 28. Mai 1987 im Beisein von Städtebauminister Christoph Zöpel statt. Pfarrer Albert Hoß und dessen evangelischer Amtsbruder Hans-Peter Bruckhoff segneten den Neubau ein
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Im April 1988 wurde der damalige Ortsvorsteher und spätere Bürgermeister Helmut Weiler zum ersten Vorsitzenden des Vereins gewählt. Weiler hat dieses Amt bis heute inne. Für den Bau und de Einrichtung der Halle brachte der junge Verein bis zum Jahr 1989 eine Eigenleistung von rund 260.000 Mark auf. Diese Summe resultierte aus dem jahrelangen Spendenaufkommen und den Mitgliederbeiträgen. Zum 1. Januar 1995 gab der Verein seine Gemeinnützigkeit auf, weil Auflagen des Finanzamtes durch zu viele kommerzielle Veranstaltungen nicht mehr zu erfüllen waren. Danach konnte die Halle danach wirtschaftlicher betrieben werden.
1997 zählte der Verein 114 Mitglieder. Diese Zahl hat sich im Verkauf der Jahre leider auf rund 60 Mitglieder reduziert. Deshalb ist die Vergrößerung des Mitgliederbestandes ein großes Ziel der Vereinsführung um den Vorsitzenden Helmut Weiler.
Der wurde seit 1988 bei allen vierjährlich sattfindenden Vorstandswahlen als Vorsitzender wiedergewählt. Neben Helmut Weiler gehören dem jetzt amtierenden geschäftsführenden Vorstand Bert Spilles (Vize-Vorsitzender), Gottfried Schnitzler (Schatzmeister) und Alois Poth (Schriftführer) an. Als Beisitzer sind Uwe Schubinski, Peter Berbuir und Lukas Müller Mitglied im Vorstand vertreten.
(Reiner Züll)